Hallo ihr Lieben!

Ich weiß – die Überschrift klingt ganz schön krass, aber so waren unsere letzten Tage leider auch.

Eigentlich hat unser Roadtrip super angefangen:
Wir haben uns von Trent und Nuku am Freitag verabschiedet und unseren Camper abgeholt. Der erste Campingplatz war sauber, übersichtlich und die Nacht war schön ruhig. Am zweiten Tag sind wir dann weiter Richtung Süden gefahren und waren bei mehreren, wunderschönen Wasserfällen (Fotos folgen, wenn ich meine Kamera am Laptop anschließen kann). Am Abend haben wir dann mit Mühe einen Campingplatz gefunden. Dieser war leider nicht wirklich sauber, die Toiletten haben mega gestunken und der erste Sturm ging los. Als ich am nächsten Tag aufgewacht bin, hat mich die Schock-Nachricht von meinem Nachbar Tony aus Batemans Bay erreicht: wir sollen ihn anrufen, weil sich ein Wirbelsturm in der Gegend von Cairns am Montagabend ausbreiten soll. Am Telefon hat er mir die Sache dann genauer erklärt: Der Wirbelsturm „Debbie“ (hier Cyclone „Debbie“ genannt) kann 5 Stufen erreichen und am Montagabend soll er bereits schon Stufe 3 erreicht haben. Er soll der Schlimmste der letzten 6 Jahre sein und Winde von bis zu 260 km/h erzeugen. Er soll sich von Cairns bis runter nach Saint Lawrence ziehen. Für alle die es nicht wissen: zwischen den beiden Städten liegt eine Strecke von 890 km (direkter Weg entlang der Küste). Da wir wegen dem Sturm und den  Überschwemmungen aber nicht an der Küste entlang fahren konnten, mussten wir etwas weiter ins Land reinfahren. Wir haben somit innerhalb 72 Stunden über 1200km mit unserem Camper zurückgelegt! Die Nächte waren dadurch meistens kurz und schlafen konnten wir sowieso nicht so gut, da es 24/7 mega geschüttet hat und es sehr stürmisch war. Somit haben wir unsere erste Woche also damit verbracht im Camper zu sitzen und kaum etwas zu sehen. Die kurzen Pausen an Raststätten oder in Supermärkten waren meistens hektisch und allgemein waren alle total im Stress (das ist man von Australiern überhaupt nicht gewohnt!). Das Gute ist, dass hier alle sehr freundlich sind und uns mehrere fremde Personen gewarnt oder uns Tipps gegeben haben, wohin wir am besten fahren sollen. Trotzdem hatte ich auch ehrlich gesagt Panik. Man ist so weit von zu Hause weg und ich habe so etwas noch nie erlebt. Noch nie war ein Supermarkt (was Wasser, Toastbrot und das Zeug angeht) so leer gekauft und noch nie habe ich solche Stürme gesehen. So etwas kennt man immer nur aus dem Fernsehen, irgendwo ganz weit weg, aber nie bei einem selbst. Wir haben auch immer so gut es ging versucht unsere Familien zu kontaktieren und auch mit Tony hatten wir viel Kontakt. Aber oft hatten wir kein Netz oder gestern ist zum Beispiel mein Datenvolumen aufgebraucht gewesen. W-Lan haben wir hier sowieso nirgends und deshalb ist auch das Posten von Einträgen etwas schwierig.

Gestern waren wir an der Sunshine Coast und das Wetter war etwas besser (nur ein paar Schauer). Heute sind wir in Brisbane angekommen und regnen tut es immer noch. Der Hammer jedoch war, dass ich gerade in der Dusche stand und auf einmal alle Lichter ausgegangen sind. In diesem Moment habe ich mich wirklich wie in einem Horrorfilm gefühlt. Es kam nur ein bisschen Licht durch die Deckenfenster, aber ich war ganz alleine (auf dem Campingplatz gibt es nur Sammelduschen). Der Strom ist für ca. 2 Stunden ausgefallen und die Straßen wurden gesperrt, da es wieder Überschwemmungen gab. Eine gute Nachricht gibt es jedoch: ab Morgen soll wieder die Sonne rauskommen! Hoffentlich stimmt das, denn so langsam könnte der ganze Stress mal sein Ende nehmen.

Der Cyclone „Debbie“

Ich hoffe bei euch in Deutschland ist schöneres Wetter!

Eure Carina 🙂